main_slider_1
Aktuelles
main_slider_1
Aktuelles
Bänisch Dienstleistungen & Containerdienst in Oerlinghausen

Zeitungsartikel: „Arbeiten am Brandhaus starten“

veröffentlicht am: 14. Juni 2019

NW (Elena Ahler), Freitag 14. Juni 2019

Lübbertor: Das Innere des Gebäudes ist verwüstet und von Schimmel durchzogen. Vom Haus wird bald nur noch das Stahlbeton-Skelett stehen. So geht es nun weiter

• Herford. An den Wänden klettert der Schimmel empor. Große, schwarze Punkte be- sprenkeln die weiße Raufasertapete, der Fußboden ist schwarz und verdreckt. In den Räumen des Brandhauses am Lübbertor herrscht Chaos. Abrissarbeiter dürfen das Gebäude, in dem im April ein Feuer ausbrach, nur mit Schutzkleidung und Filtermasken betreten. 24 Stunden dauerten die Löscharbeiten an. Durch die Zimmer der zwölf Wohneinheiten flossen zwei Millionen Liter Löschwasser. Seitdem breitet sich der Schimmel ungehindert aus.

Zwei Monate nach dem Brand haben die Entrümpelungsarbeiten begonnen. Seit gut einer Woche räumen Unternehmer Thorsten Bänisch und sein Team aus Oerlinghausen Möbel, Elektrogeräte und allerlei Habseligkeiten aus den Wohnungen. Der Schimmel findet sich auch hier überall: auf defekten Herden, an Waschmaschinen und Matratzen. Der Firmenchef und seine Mitarbeiter transportieren die Gegenstände über einen Bauaufzug nach unten und entsorgen sie in verschiedenen Containern.

Als das Feuer im Obergeschoss ausbrach, mussten die Bewohner ihr Zuhause fluchtartig verlassen. „Sie konnten nichts mitnehmen“, sagt Bänisch, der sich mit seiner Firma auf die Beseitigung von Brandschäden und Abbrucharbeiten spezialisiert hat. Zwar durften die Mieter später noch einmal kurz in ihre Wohnungen zurück, allerdings sei nichts mehr zu retten gewesen.

Eine Situation ist Bänisch dabei besonders in Erinnerung geblieben: „Ein Mann wollte unbedingt seinen Laptop holen. Als er ihn dann aufhob und an den Seiten das Wasser herausfloss, merkte er, dass da nichts mehr zu machen war. Das ist auch für uns schwer, aber in unserem Job dürfen wir so etwas nicht zu nah an uns heranlassen.“

Für Aydin Ceber und seine Frau Sevinc war der Brand ein Schock. Die Eheleute betreiben das Eiscafé Cerdo im Erdgeschoss des Hochhauses. Auch dort hat das Löschwasser deutliche Spuren hinterlassen: Kabel hängen von der Decke, auf dem Boden liegt der Schutt. Die aufgeweichten Deckenplatten fallen herunter. Erst kürzlich wurden die defekten Maschinen abgeholt. Nur die Café-Bestuhlung war nach dem Brand noch zu retten gewesen. Für ein Jahr kommt Cebers Versicherung für die Kosten auf. Danach muss der Betrieb weitergehen. Die Eiscafé-Betreiber hoffen nun, dass die Abbrucharbeiten schnell vorangehen.

Die Abbrucharbeiten sollen in zwei Monaten beendet sein

In rund zwei Monaten sollen die Entrümpelungs- und auch die Abbrucharbeiten abgeschlossen sein, obwohl Thorsten Bänisch mit Prognosen vorsichtig ist. „Wir können nie wissen, was uns beim Rückbau erwartet. Doch bisher hat alles ohne Komplikationen geklappt“, sagt der Abbruchspezialist.

Die erste Etage ist bereits leergeräumt. Nun folgt die zweite. Wenn alle Räume leer sind, was etwa vier Wochen dauern werde, sollen die Abbrucharbeiten beginnen. Eine Baugenehmigung liege vor. „Dazu wird das komplette Haus von einem Gerüst eingeschlossen“, beschreibt Bänisch die nächsten Schritte. Auch für den erfahrenen Unternehmer ist der Standort außergewöhnlich und herausfordernd. „Das Hochhaus liegt mitten in der Innenstadt, die Platzgegebenheiten sind sehr anspruchsvoll.“

Im Gebäude sollen die Wände einzeln abgetragen und von oben nach unten zurückgebaut werden, bis zuletzt nur noch das Stahlgerüst des Hauses übrig bleibt. Das Innere wird entkernt und schließlich in den Rohbauzustand zurückversetzt. Zuletzt bleibt nur das Stahlskelett übrig, die Außenwände bleiben erhalten.

Die oberste Etage und das Dach sollen hingegen komplett abgerissen und mit einer Trenndecke aus Teerpappe notabgedichtet werden. Damit will das Unternehmen die unteren Etagen vor Regenwasser schützen; sie können dann zugleich trocknen.

„Das Dach ist komplett in sich gekippt. Da ist nichts mehr zu machen“, sagt Bänisch. Bereits kurz nach dem Brand war er am Einsatzort, um asbesthaltiges Material im Dachüberstand zu entfernen. Danach hieß es erst einmal warten.

„Es gibt verschiedene Genehmigungsverfahren. Viele Parteien, von den Eigentümern über die Bewohnern bis hin zur Stadt, sind beteilig“, sagt Bänisch. „Die alle an einen Tisch zu bekommen, das ist schwierig. Außerdem haben wir es mit vielen Kostenstellen zu tun. Solche Abstimmungen dauern.“

Für das Eiscafé und zwei weitere Geschäfte im Erdgeschoss gibt es einen Lichtblick: „Bereits nächste Woche kann es mit dem Rückbau im Café Cerdo losgehen“, sagt Bänisch. Danach könne langsam auch der Wiederaufbau beginnen.

Artikel als PDF runterladen

Diesen Beitrag teilen

nach oben